In den 1920er und 1930er Jahren wurden die Ober-Ramstädter Einwohner Zeugen eines dramatischen Wandels – zwischen glücklichen Momenten der „Goldenen Zwanziger“ und den tiefgreifenden politischen und sozialen Umbrüchen der darauffolgenden Dekade. Während das Lebens des Großteils der Ober-Ramstädter Einwohner noch bäuerlich geprägt war, brach für manche bereits die Moderne mit ihren vielfältigen Veränderungen an: Die ersten Automobile – auch der Röhr Auto AG – zeigten sich auf den Ortsstraßen, ein neues Kino eröffnete und elektrische Haushaltsgeräte hielten Einzug in manche Familien. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 begann im abgestimmten Zusammenspiel von Terror und Propaganda zunächst die Ausschaltung der politischen Opposition. Von Anfang an zielte ihre Politik auf die rasche Ausgrenzung der Juden aus allen Gesellschafts- und Lebensbereichen im Deutschen Reich. Die Ausstellung zeigt, wie das Leben in dieser turbulenten Zeit von ausgelassener Fröhlichkeit ebenso geprägt war wie von tiefer Verzweiflung.
Viele Ober-Ramstädter Bürgerinnen und Bürger haben in den letzten Jahrzehnten dem Museum zahlreiche Objekte aus dieser Zeit überlassen. Wir haben uns auf die Suche in unseren Magazinen gemacht und eine spannende Auswahl an historische Fotografien, Objekten und eindrucksvollen Dokumenten herausgesucht, die das Leben der Menschen in Ober-Ramstadt dieser Jahre widerspiegeln. Von den „roaring twenties“ über die schwierigen Jahre der Wirtschaftskrise bis hin zu den politischen Spannungen der 1930er – die Ausstellung bietet einen einzigartigen Einblick in eine Zeit, die sowohl von Leichtigkeit als auch von Dramatik geprägt war.
Der Eintitt ist frei.